Stele 10 – Inklusion und Erinnerungskultur

Hier und heute – Wo stehen wir?

Die Erinnerungskultur der DDR stellt kommunistische Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in den Mittelpunkt. Andere Opfergruppen geraten zunehmend in Vergessenheit des öffentlichen Gedächtnisses. Das gilt auch für die ermordeten Zöglinge der Landeserziehungsanstalt Chemnitz-Altendorf.

Seit 1991 nutzen verschiedene Institutionen das Gelände. Hauptsächlich sind das der Internationale Bund, die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte und das SFZ. Das gemeinsame Ziel ist die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung an allen Bereichen des Lebens.  

Was sagen die Auszubildenden?

Im Jahr 2005 feiern wir das einhundertjährige Bestehen der Einrichtung. Wir setzen uns zum ersten Mal genauer mit der Vergangenheit der Einrichtung auseinander. Wir beleuchten vor allem das Schicksal der Opfer der zentralen Krankenmordaktion „T4“.  Zusammen mit den Künstlern Frank Maibier und Gregor Torsten Kozik entwerfen wir das Denkmal „GEDENKEN“.

Im Jahr 2007 kann unser Kunstwerk eingeweiht werden. 

Noch heute begegnen uns im Alltag viele Barrieren und Vorurteile. Auf dem Gelände an der Flemmingstraße 8 wird der Inklusionsgedanke gelebt. Hier können wir uns weitestgehend barrierefrei bewegen. Das gefällt uns sehr.                                       

Für eine inklusive Zukunft – innerhalb und außerhalb des ehemaligen Anstaltsgeländes – gibt es aber noch viel zu tun. Dafür setzen wir uns ein.

Der Artikel 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland lautet:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

In diesem Sinne belebt das SFZ gemeinsam mit dem Netzwerk „Unantastbar“ diesen besonderen Ort seit dem Jahr 2021. Unter dem Motto Unantastbar Mensch findet eine inklusive, historische und politische Bildungsarbeit statt. 

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