Für die Nationalsozialisten sind Menschen mit Behinderung “unwertes” Leben. Besonders Menschen mit geistiger Beeinträchtigung sind in der Ideologie der Nationalsozialisten ein schwerer Ballast der Volksgemeinschaft. Sie betonen, wie teuer die Versorgung ist. Dazu sagen sie auch, wie das Geld anders verwendet werden könnte.
Viele Menschen werden durch solche wiederkehrenden Erzählungen beeinflusst. Das nennt man Propaganda.
Was sagen die Zöglinge mit geistiger Behinderung?
Bisher werden wir in der Landeserziehungsanstalt versorgt und erhalten eine Ausbildung.
Einige Menschen sind der Meinung, dass sich unsere Ausbildung nicht lohnt. Im Nationalsozialismus setzt sich diese Meinung durch.
Ab 1933 ändert sich deshalb unsere Erziehung. Die Nationalsozialisten ordnen Einsparungen beim Personal und Unterrichtsmaterial an. Nach und nach sitzen viel mehr Schüler in unserer Klasse. Das Lernen fällt uns zunehmend schwerer – wegen der Lautstärke, zu wenigen Materialen und zu wenig Hilfe. Normaler Unterricht ist wegen der Zusammenlegung verschiedener Klassen kaum möglich.
Auch unsere Berufsausbildung wird schlechter. Das Personal fehlt und wir dienen als billige Arbeitskräfte. Das stört uns sehr, weil wir etwas lernen wollen.