Vaterlandsliebe und Gehorsam sind geschätzte Werte im Deutschen Kaiserreich.
Der Erste Weltkrieg (1914-1918) endet mit der Niederlage Deutschlands. Der Kaiser muss abdanken und die Zeit der Weimarer Republik beginnt.
Viele Menschen lehnen die freiheitliche Demokratie ab.
Männer schließen sich in militärisch organisierten Freikorps zusammen. Sie verehren gefallene Soldaten und fördern die Errichtung von Kriegerdenkmalen. Viele Freikorps unterstützen Adolf Hitler.
Auf dem Anstaltsfriedhof wird ein Kriegerdenkmal für gefallene Mitarbeiter errichtet.
Was sagen die Zöglinge?
Wir kommen meist mit sechs Jahren in die Anstalt. Das Anstaltspersonal nennt uns Zöglinge, weil wir hier erzogen werden.
Der Krieg verändert unser Leben.
Männliche Pfleger und Lehrer leisten Kriegsdienst.
Das Geld ist knapp, unsere Versorgung schlecht.
Wir haben alle Hunger.
In der Weimarer Republik läuft unsere Ausbildung erfolgreich.
Ein selbstständiges Erwachsenenleben scheint möglich – bis zur Weltwirtschaftskrise 1929. Die Unternehmen entlassen zuerst die Mitarbeitenden mit Behinderung.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Eugenik eine anerkannte Wissenschaft. Sie möchte eine Zukunft ohne Erbkrankheiten. Daher sollen nur gesunde Menschen Kinder bekommen dürfen. Das Leben von Menschen mit Behinderung wird als „unwert“ angesehen.